Welttag der Hauswirtschaft 2025
Konsum neu denken

Der Welttag der Hauswirtschaft findet jedes Jahr am 21. März statt. 2025 war das Motto "Konsum neu denken". Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) griffen das Thema auf und veranstalteten an Schulen einen Aktionstag unter dem Motto "Konsum.Beruf.Nachhaltig".

Das AELF Krumbach-Mindelheim besuchte in diesem Rahmen die achten Klassen an der Mittelschule Krumbach mit drei Stationen, die inhaltliche Aspekte des nachhaltigen Konsums mit Informationen zum Berufsfeld Hauswirtschaft kombinierten.

Schuhe nachhaltig pflegen

Die Bedeutung der Schuhpflege nahm in den letzten Jahren stark ab. In der heutigen Konsumgesellschaft sind Schuhe günstige Modeprodukte geworden, die man schnell ersetzen kann. In einem Wissensquiz befassten sich die Schülerinnen und Schüler mit dieser Thematik. Wie gestalte ich den Schuhkauf nachhaltig, aus welchen Materialien bestehen Schuhe und was bedeuten die Symbole im Schuh? Wie pflege ich Schuhe, dürfen Sie etwa in die Waschmaschine, und wie trocknen ich nasse Schuhe schonend? Diese und weitere Fragen galt es zu klären.
Die Schuhpflege stellte Elke Hafner, Fachlehrerin für Haus- und Textilpflege, auch praktisch vor und erläuterte verschiedene Pflegemittel und Utensilien. Anschließend durften die Teenager selbst Hand an ihre Sneaker legen und diese auf Vordermann bringen. Dass Radierer nicht nur fürs Schulheft gebraucht werden, sondern als Schmutzradierer auch die Sneaker-Sohlen weiß erstrahlen lassen, war für einige neu.
Zum Welttag der Hauswirtschaft befasste sich auch das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus mit nachhaltigem Konsum bei Schuhen. Es bietet Hintergrundinformationen, Wissenswertes und Videos zur Schuhpflege.

Finanzfalle beim Schuhkauf
Erst kaufen, später bezahlen

Mit den Bezahlmöglichkeiten beim Online-(Schuh-) Kauf befassten sich die Teilnehmer am bereit gestellten Laptop. Das hat einen bedenklichen Hintergrund: Laut dem aktuellen Schuldenatlas steigt die Quote der Verschuldeten vor allem in der Altersgruppe der jungen Erwachsenen. Als mögliche Ursache sieht das statistische Bundesamt bei nahezu jedem vierten verschuldeten Jugendlichen eine unwirtschaftliche Haushaltsführung. Besonders die Möglichkeit zu „Buy first, pay later“, also Waren zuerst zu bestellen und später zu bezahlen, führt häufig zu Verschuldung.

Was ist "Buy now, pay later"?
Damit wird dem Kunden eine Zahlungsfrist eingeräumt, allerdings nicht vom Händler, sondern über einen Zahlungsdienstleister. Wird die fällige Summe innerhalb einer Frist bezahlt, fallen keine Zusatzkosten an. Somit hat der Verbrauchende die Möglichkeit, erst auf die Vollständigkeit seiner Ware zu warten.
Allerdings kann man bei häufigem Gebrauch auch die Übersicht über ausstehende Rechnungen verlieren. Vergisst man das Bezahlen, werden hohe Zinsen und Mahngebühren fällig. Zudem kann es sein, dass sich das Bezahlen der Rechnungen auf einen Termin konzentriert. Ist das Konto dann nicht ausreichend gedeckt, fallen unter Umständen Überziehungszinsen an. Auch mit der Möglichkeit, Rechnung auf Raten aufzuteilen, werden schnell hohe Gebühren fällig.

Nachhaltige Ernährung

Gesunde Pausensnacks
An der Station von Lena Schimmer, Fachlehrerin für Küchenpraxis, ging es um das Thema Ernährung. Die Schülerinnen und Schüler durften gesunde Pausensnacks selbst herstellen. Ein einfaches Rezept für „Energiebällchen“ war schnell umgesetzt und überzeugte geschmacklich. Lena Schimmer ließ nebenbei Informationen zur Resteverwertung, Lagerung oder Arbeitshygiene einfließen. Alles Aspekte, die in der Hauswirtschaft eine wichtige Rolle spielen.
Superfood von der Fensterbank
Um „Superfood“ drehte sich die Station von Hauswirtschaftsstudierender Julia Huber. Hier durften die Teilnehmenden Microgreens einsäen. Das sind junge, essbare Keimlinge, die nach der Saat innerhalb weniger Tage wachsen, und viele gesunde Nährstoffe enthalten. Zur Auswahl standen Brokkoli-Calabrese-, Rucola- oder Radieschen-Samen. Die eingesäten Gefäße - Joghurt- oder Quarkbecher, die die Schüler mitgebracht hatten - durften sie mit nach Hause nehmen, um die Keimlinge weiter zu pflegen und nach erfolgreichem Wachstum zu genießen.

Lena Schimmer stellte in ihrer Funktion als Bildungsberaterin abschließend Informationen zum Berufsfeld Hauswirtschaft vor. Der Slogan „Die Hauswirtschaft fällt auf, wenn sie fehlt“, fasst die große Bedeutung der Hauswirtschaft zusammen. Hauswirtschafter/-innen werden in vielen Bereichen gebraucht, der Beruf ist krisensicher und abwechslungsreich. Vielleicht gute Gründe für den einen oder anderen der teilnehmenden Krumbacher Schüler, nach dem Schulabschluss eine Ausbildung in der Hauswirtschaft anzustreben.