Demenzparcours
13 Stationen für ein besseres Demenzverständnis
von Isabell Sonner

Die Studierenden der Hauswirtschaftsschule in Teilzeit in Krumbach hatten im Unterrichtsfach Familie und Betreuung im November 2022 die Chance, den Demenzparcours auszutesten, um ein besseres Verständnis für Demenzerkrankte zu entwickeln.

Die Studierenden lernten bereits im Unterricht das Krankheitsbild und die Kennzeichen einer Demenz kennen. Um die Herausforderungen von Menschen mit Demenz zu veranschaulichen, stellte die stellvertretende Schulleiterin und Fachlehrerin Frau Wenz den Demenzparcours von "hands on dementia" den Studierenden zur Verfügung. Im Lehrsaal der Hauswirtschaftsschule am Landwirtschaftsamt Krumbach schlüpfen die Studierenden für zwei Unterrichtseinheiten in die Situation eines Demenzkranken.

Der Parcours bestand aus 13 Alltagssituationen, die durch einen gewöhnlichen Tag führten. Es begann beim Anziehen, übers Frühstücken, Einkaufen und Kochen bis hin zum Abendessen. Bei jeder Station lag eine Broschüre mit der Anleitung, der Lösung und dem dazugehörigen Fachwissen zur Krankheit, d.h. womit hat der/die Demente zu kämpfen beim Bewältigen der entsprechenden Alltagssituation. Die meisten Stationen wurden allein bearbeitet, zwei davon in Partnerarbeit, wie zum Beispiel das Autofahren.

Sinnestäuschungen
Die Studierenden waren zunächst sehr optimistisch. Es sind schließlich Alltagssituationen, die jede und jeder kennt und beherrscht. Nachdem die ersten Stationen aufgesucht wurden, wurde allen klar, dass Menschen mit Demenz mit vielen Herausforderungen im Alltag konfrontierte sind. Um dieses Gefühl zu vermitteln, arbeitete dieser Parcours mit verschiedenen Sinnestäuschungen wie zum Beispiel Spiegelbildern und Spiegelschriften.
Fazit
Die Stationen vermittelten das Gefühl im Alltag zu versagen und die Kontrolle über das eigene Handeln zu verlieren. Es stellte sich in der Klasse ein Gefühl der Frustration ein und alle waren erleichtert bei der letzten Station angekommen zu sein. Petra Mayer meinte dazu: "Nach diesem Parcours braucht man erstmal eine Pause für den Kopf!“" Wer diesen Parcours durchlebt hat, wird Menschen mit Demenzerkrankungen besser verstehen und mehr Empathie entgegenbringen können. Zum Schluss fassten die Schüler die Erfahrungen aus dem Parcours schriftlich zusammen.
Entleihbar ist der Parcours bei der Fachstelle für Demenz und Pflege.