Abteilung Hauswirtschaft Mindelheim
Das bisschen Haushalt - feierliche Zeugnisübergabe

„Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem …“ sangen 17 stolze Absolventinnen, nachdem sie ihre Zeugnisse und Urkunden in Empfang genommen hatten. Aber wie kam es so weit?

21 Monate zuvor hatten sich 17 engagierte und an der Hauswirtschaft interessierte Frauen dazu entschlossen, sich nochmals weiterzubilden. Teilweise weil eine berufliche Neuorientierung im Raum stand, teilweise um sich persönlich und den eigenen Haushalt weiterzuentwickeln.
Bei den Grußworten betonte stellvertretende Landrätin Sandra Neubauer, wie herausragend sie das Engagement findet, sich neben dem Beruf und der Schule noch weiter zu qualifizieren.

"Bringen Sie Ihre neu gewonnenen Kenntnisse und Fertigkeiten für die Gesellschaft und in der Region ein. Egal ob in der eigenen Familie oder als hauswirtschaftliche Dienstleistung – wir brauchen diese Fachkompetenz in der Gesellschaft."
Stellvertretende Landrätin Sandra Neubauer

Wie Semesterleiterin Gertrud Wenz in ihrer Rede zur Schulschlussfeier darstellte, gab es in der Schulzeit Vielfältiges zu lernen: wie Lernen eigentlich funktioniert und über Kommunikation und Kommunikationsfallen im Alltag. Die Arbeitsplatzgestaltung allgemein wurde genauso unter die Lupe genommen wie Wasch- und Reinigungsmittel, die eigenen Finanzen, verschiedene Textilien, aber auch Nährstoffe und Lebensmittel oder die Entwicklungsschritte des Menschen und die Bedarfe, die sich daraus ergeben.

5 Personen stehen nebeneinander
Unterrichtsfächer
Daneben gestaltete die Klasse als Projekt einen Stand am "Tag der offenen Gartentür" in Ottobeuren und informierte dort interessierte Bürgerinnen und Bürger über den Wert der Hülsenfrüchte: vom Garten über die Vorratshaltung bis in den Kochtopf.
Neben den Theoriefächern war die Praxis sehr beliebt. Hier wurde genäht, gereinigt, die Wäsche gewaschen und gepflegt, Tische fachgerecht eingedeckt und dekoriert. Der Schulgarten wurde über ein Gartenjahr bepflanzt, gepflegt und beerntet. Das eigene Gemüse wurde dann in der Küchenpraxis gleich verwertet. Denn in der Küche war neben allen gängigen Grundrezepten auch die Verwendung regionaler und saisonaler Lebensmittel ein wichtiges Thema.

Bei so viel Lernstoff verging die Zeit wie im Flug, und als dann der letzte Unterrichtstag da war, war allen Studierenden ein bisschen Wehmut anzumerken.

Klassenbeste

Gleich drei Studierende durften sich bei der Zeugnisübergabe ganz besonders freuen: die drei Klassenbesten Julia Seidel, Rebecca Rösler und Hedi Frank schlossen die Schule mit dem hervorragenden Notendurchschnitt von 1,0 ab.

Personengruppe auf einer Bühne
Rückblick
Die Klasse gestaltete ihren Schulrückblick musikalisch. Sie trugen als Rückschau ihre selbst gedichtete Version des Lieds „Das bisschen Haushalt …“ vor. Jede Lehrkraft bekam eine eigene Strophe, und die Familien und Ehrengäste im Saal bekamen auch hier einen kleinen Einblick in den Schulalltag und eine Idee, warum nach der Schulzeit der Haushalt kein Problem mehr sein sollte.
Zum Abschluss erhielten die Lehrkräfte ein kleines Dankeschön aus selbst hergestellten Produkten der Schülerinnen.

In seinen Abschlussworten gratulierte auch der Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rainer Nützel den Absolventinnen: „Sie haben gezeigt, dass lebenslanges Lernen für die Gesellschaft und auch für jeden persönlich ein Gewinn ist.“ Und er lud ein, weiter am Ball zu bleiben – bei den Weiterbildungsangeboten des Amtes oder auch in den Fortbildungsberufen der Hauswirtschaft wie der Meisterin oder der Technikerin.