Jubiläum beim Frauenwaldbegang
von Carola Prinz, Forstrevier Memmingen

Die Teilnehmerinnen des Frauenwaldbegangs 2025

Die Teilnehmerinnen des Frauenwaldbegangs 2025

Seit zehn Jahren veranstaltet die FBG Memmingen zusammen mit dem AELF Krumbach-Mindelheim einen Frauenwaldbegang.

Zu dem Jubiläum trafen sich die Frauen in Engetried, wo vor 10 Jahren auch der erste Waldbegang nur für Frauen stattfand. Seitdem ist die Gruppe der interessierten Waldbesitzerinnen stetig gewachsen. Die Försterinnen Carolin Albrecht (FBG Memmingen) und Carola Prinz (AELF Krumbach-Mindelheim) zeigten der Gruppe, was sich in den letzten 10 Jahren in dem Waldgebiet verändert hat.

Walderschließung ist das A und O

Försterinnen v.l.n.r. Fr. Prinz und Fr. Albrecht mit einer Forstbetriebskarte

In den letzten Jahren hat sich im Waldgebiet vieles verändert - das zeigt auch die Forstbetriebskarte

Beim ersten Waldbild wurden vor kurzem in einem jungen Fichtenbestand vier Meter breite Rückegassen angelegt. Forstmaschinen wie Harvester und Rückezug dürfen nur auf diesen fahren, um so den Waldboden zu schonen. Rückegassen werden parallel zueinander im Abstand von 30 Metern angelegt und stellen die Grunderschließung für den Wald dar. Am Hang sollen die Gassen in Falllinie und nicht quer zum Hang verlaufen, damit die Forstmaschinen nicht umkippen können. Bei schmalen Grundstücken kann es empfehlenswert sein, sich mit seinem Nachbarn abzustimmen und die Gasse auf der Grenze verlaufen zu lassen. So muss jeder nur einen kleinen Teil seiner Fläche zur Verfügung stellen und die Grenze ist auch eindeutig erkennbar.

Waldschutz

Als nächstes besichtigte die Gruppe ein größeres Käfernest, wo vor kurzem Käferbäume gefällt wurden. Die Försterinnen erklärten, woran Käferbefall zu erkennen ist. Braunes Bohrmehl, Harzfluss und der Verlust von grünen Nadeln zeigen frischen Befall an. Bei einer roten Krone ist die Entwicklung des Käfers schon weiter vorangeschritten und es bleibt für die Aufarbeitung nicht mehr viel Zeit. Borkenkäfer entwickeln sich im Laufe von sechs bis zehn Wochen, abhängig von der Temperatur. Hitze beschleunigt die Entwicklung. Bevor der Käfer ausgeflogen ist, sollte das befallene Holz aus dem Wald gebracht werden, um frischen Befall zu verhindern.

Waldbegründung

Försterin erklärt den Teilnehmerinnen das Vorgehen bei der Pflanzung junger Bäume auf der Freifläche

Auf der Schadfläche wird ein neuer Wald begründet

Der Waldspaziergang endete bei einer großen Kulturfläche. Hier hat sich der Wald in den letzten Jahren aufgrund von Käferbefall am stärksten verändert. Die ein Hektar große Fläche wurde bereits wieder mit Lärche, Eiche, Bergahorn, Douglasie, Tanne und Buche bepflanzt. Die Begründung solcher zukunftsfähigen Mischwälder wird vom Freistaat Bayern finanziell gefördert.
Die Frauen ließen den Abend gemütlich bei einer Brotzeit und einem Glas Sekt zum feierlichen Anlass ausklingen.